SG Rödental - HC 03 Bamberg 31:28
Die Erste:
Starke Rödentaler kämpfen Spitzenreiter nieder Nach mehreren Wochen Spielpause war der Spitzenkracher auf beiden Seiten bestens vorbereitet für ein Handballspiel der besonderen Sorte. Im Vorfeld musste Trainer Niels Greiner leider mit etlichen Ausfällen planen, weswegen man mit einer stark dezimierten Truppe ins Spiel ging. Vor beeindruckender Kulisse erwischten die Domstädter gleich den besseren Start ins Spiel. Sie erarbeiteten sich gleich vorneweg eine Führung in den ersten Minuten, was die SG unter Druck setzte.
Bambergs Offensivspiel war extrem variabel, doch mit einer bissigen 6:0-Deckung blieb Rödental in Schlagdistanz. Sergey Trotsenko wurde in dieser Phase eng verteidigt vom Gegner, lieferte allerdings trotzdem immer wieder den Beweis seiner individuellen Klasse. Nach überstandener Anfangsphase legte die SGR den Schalter um und produzierte den besten Handball der Saison.
Rödentals Abwehrverbund funktionierte stark, durch Konter von Andreas Günther oder Kreisanspiele von Metz auf Schuhmann spielte sich die Mannschaft phasenweise in einen Rausch. Von 6:8, über 10:8, 15:10 und 17:12 lieferte das Team eine unheimlich starke Leistung ab. Zusammen mit dem Publikum konnte eine aggressive SG mit einem verdienten Vorsprung in die zweite Hälfte gehen. Doch der HC 03 Bamberg bleibt eben der Ligaprimus. In den ersten Minuten nach der Pause fehlte der SG vielleicht kurzweilig die Konzentration, weswegen Bamberg direkt den Vorsprung der SGR egalisierte. Im Angriff leistete man sich einige technische Fehler und Bambergs Offensive kam ins Rollen.
Der Vorsprung schrumpfte zusammen und so stand es nach 40 Minuten 22:22. Nach dieser kurzen Schwächeperiode fanden die Rödentaler jedoch wieder in die Spur. Danach folgte ein ausgeglichener Kampf, indem beide Teams vollen Einsatz zeigten und unbedingt den Sieg wollten. Rödental konnte sich durch ein starkes Offensivspiel die Führung zurückholen, sodass man mit leichtem Vorsprung die entscheidenden Minuten bestritt. Pech für Bamberg war, dass der bis dahin gewohnt starke Mittelmann Matthias Müller verletzt ausschied.
Das Ende der Partie war ein Spiegelbild des gesamten Spielverlaufs. Alle Spieler erarbeiteten sich Wurfchancen, das Zusammenspiel vorne und hinten funktionierte bestens. Gestützt auf einen starken Cichon setzte sich Rödental die letzten Spielminuten ab und gab die Führung nicht wieder her. Dieses Spiel ist ein absolutes Sinnbild für das, was man als Team erreichen kann, wenn jeder für jeden kämpft und alle Spieler am Limit spielen. Man kann kaum einen Spieler herausheben, da die gesamte Mannschaft geschlossen agierte und Bamberg letztendlich den Zahn zog. Zusammen mit dem Publikum blickt man auf das beste Spiel seit etlichen Jahren in Rödentals Halle zurück. Der HC 03 Bamberg bleibt selbstverständlich trotzdem Tabellenführer, und aus eigener Kraft kann Rödental nichts mehr erreichen. Der moralische Wert des Heimsieges wird dadurch jedoch keineswegs gemindert.
Tore SGR: Trotsenko 7, Günther 6, Schuhmann 6/4, Zell 4, Metz 2, Riedel 2, Ketels 2, Cichon 2
SG Rödental II – SG Bad Rodach/Großwalbur II: 35:26 (16:13)
Die Zweite:
Eine lange Pause war wichtig für die SG, sodass mit Kräfte tanken konnte für die letzte Phase der Saison. Man konnte sich hierbei etwas vom Abstiegskampf distanzieren und wollte diese Marschroute fortsetzen. Der Kader war mit der Beste der gesamten Saison, die Vorzeichen standen gut für einen Heimsieg.
Spielerisch hatte man jedoch längst nicht alles richtig gemacht. Im Angriff lief der Ball oft zu wenig, sodass man unvorbereitet werfen musste gegen eine statische 6:0-Deckung der Gäste. Trotzdem konnte man dank eines starken Umschaltspiels und einer sicheren Deckung eine Führung erarbeiten. Der Halbzeitstand von 16:13 war verdient und lobenswert, jedoch nicht dem spielerischen Potenzial entsprechend, was die Mannschaft an den Tag legen könnte. Dies änderte sich in der zweiten Hälfte. Rödental spielte besser zusammen im Angriff und erzielte jede Menge Tore über die erste Welle oder Rückraumwürfe. Auch die Defensive stand gut, man hatte lediglich Probleme im Unterbinden der Kreisanspiele, welche die Rodacher sehr oft versuchten.
Nach und nach setzte man sich ab, und da die Gegner konditionell und personell nicht auf Rödentals Niveau agieren konnten, baute man die Führung aus und gewinnt am Ende verdient mit 35:26. Der Abstieg ist jetzt erstmal erledigt. Rödental braucht noch einen Sieg, um alle Eventualitäten auszuschließen, danach kann man sich nach oben orientieren. In Relation zum erschreckend schwachen Saisonstart gesehen spielt die Zweite mittlerweile endlich guten Handball. Das ist eine solide Grundbasis für den Rest der Spielzeit.
Tore SGRII: Wenzel 8/2, Jäckel 5, Scheler-Eckstein 4, Greiner 4, Stegner 3, Göpfert 3, Beetz 3, Handke 2, Walther 1, Müller 1
