Abschlussbericht zur Aufstiegssaison 2015/2016

Vor einigen Jahren stand der Handball in Rödental am Abgrund. Doch mit der Verpflichtung von Andreas Gahn, welcher die Erste in die Bezirksoberliga führte, wurde die SG Rödental wieder zur Spitzenmannschaft. Seit der Saison 2013/2014, als man sich mit Metz, Schuhmann, Günther und den Cichons verstärkte, spielte man drei Saisons um den Titel der Bezirksoberliga, musste sich jedoch einmal den vielen höherklassig erfahrenen Tschechen des HSV Hochfranken geschlagen geben, vergangene Saison scheiterte man hingegen an der eigenen Inkonstanz und dem in der Breite zu dünn besetzten Spielerkader.

Mit der verlustpunktfreien Meisterschaft haben sich die Hummelstädter diese Saison jedoch verdient den Aufstieg in die Landesliga ermöglicht. Ein langweiliger Durchmarsch wurde es trotzdem keinesfalls. Dies lag vor allem an der überraschenden Transferpolitik der HG Kunstadt. Hinterher muss man froh sein, dass man einen ebenbürtigen Rivalen besaß, der den Aufstiegskampf spannend machte. Es entwickelte sich ein Zweikampf, wie er packender nicht hätte sein können. So lösten die Spieler von Erfolgstrainer Niels Greiner durch den hauchdünnen, viel diskutierten Heimsieg gegen Kunstadt, bereits Anfang März das Ticket in die höhere Spielklasse. Auch wenn zwei Punkte für die HGK ebenso verdient gewesen wären, war das Aufeinandertreffen Werbung für die Bezirksoberliga, insbesondere für beide Vereine. Obwohl es im Endeffekt nur „ein Spiel“ war, so kann man es als Spiegelbild für das große Potenzial, welches der Rödentaler Handball bietet, gewertet werden. Spielt die Mannschaft mit einer ähnlichen fokussierten Körpersprache UND das Publikum der Franz-Goebel-Halle eine ähnliche Präsenz für die Unterstützung der Mannschaft zeigt, muss man sich vor keiner Mannschaft der Landesliga fürchten.

Trotzdem sollte man als Neuling immer kleinere Brötchen backen. Zwar besitzt man viele Spieler im Kader, welche bereits Erfahrung jenseits der Landesliga aufweisen können, doch das ist lange keine Garantie für Erfolg. Jeder Gegner wird den Rödentalern alles abverlangen, und trotz Kampfgeist und Spielstärke wird man einiges an Lehrgeld bezahlen müssen. Trotzdem ist es der Mannschaft zuzutrauen, dass sie sich besser in der Landesliga konsolidieren kann als beispielsweise die SG Bad Rodach/Großwalbur vor zwei Jahren, oder der designierte Absteiger HC 03 Bamberg. Und um die Chancen zu erhöhen, sollte man sich die Unterstützung von weiteren erfahrenen Spielern sichern. Trotzdem ist klar – die Mannschaft muss im Kern zusammenbleiben und sollte sich nicht mit zu vielen neuen Kräften verstärken. Momentan ist dieses Thema jedoch noch irrelevant, da zunächst die Aufstiegsfeierlichkeiten (Mallorca :p) genossen werden sollten. In einigen Wochen, wenn man das Erreichte ausreichend verarbeitet hat, müssen sich alle Beteiligten zusammensetzen, um die aufkommende Saisonvorbereitung und die damit verbundenen Herausforderungen möglichst effizient zu planen.

Wie sieht die nächstjährige Bezirksoberliga nun ohne die SG Rödental aus? Selbstverständlich wird die HG Kunstadt der Titelfavorit sein. Doch langweilig wird es den Zelenov-Schützlingen keinesfalls. Mit dem HC 03 Bamberg und dem HSV Hochfranken stehen bereits zwei oberfränkische Absteiger fest. Auch die HSG Fichtelgebirge und der TV Helmbrechts schweben noch in Abstiegsgefahr. Es könnte also spannender denn je werden, zumal speziell die Ostoberfranken nach etlichen Jahren Landesliga wohl schnellstmöglich wieder aufsteigen wollen.

Schlusswort: Als erste Mannschaft ohne Minuspunkt aufzusteigen ist ein deutlicher Fingerzeig an die Konkurrenz, dass man sich den Aufstieg allein sportlich, und nicht anders, verdient hat. Wir bedanken uns bei der HG Kunstadt für eine faire Rivalität, wünschen dem Team vom Obermain für nächste Saison die Meisterschaft und hoffen auf ein Wiedersehen in der Landesliga!